
Hamburg, 9. September 2024
Die Projektgesellschaft Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH) errichtet auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg eine 100-MW-Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff. Das HGHH-Konsortium, bestehend aus Luxcara und den Hamburger Energiewerken, hat Siemens Energy mit der Lieferung und Installation der Elektrolyseuranlagen beauftragt. Das Unternehmen wird sechs Einheiten seines neuesten Elektrolyseurmodells liefern, die zusammen den 100-MW-Elektrolyseur bilden. Die Bauarbeiten für den Elektrolyseur sollen im nächsten Jahr beginnen. Der kommerzielle Betrieb soll 2027 beginnen. An der HGHH werden jedes Jahr rund 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert. Neben der Lieferung der Elektrolyseuranlagen gehen HGHH und Siemens Energy eine langfristige Partnerschaft mit einem zehnjährigen Wartungsvertrag ein. Beide Parteien haben vereinbart, den Wert des Vertrags nicht bekannt zu geben.
Die Stacks — das Herzstück eines Elektrolyseurs — werden in der neuen Gigafactory von Siemens Energy in Berlin hergestellt und am Standort Mühlheim sowie bei einem anderen europäischen Partner montiert. Der gewählte Elektrolyseur basiert auf der Protonenaustauschmembran (PEM) -Technologie, bei der Wasser mithilfe von Elektrizität entlang einer Membran in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Diese Technologie eignet sich aufgrund der inhärenten Flexibilität der Produktion besonders für den Betrieb mit einer dynamischen Versorgung mit erneuerbarer Energie.
Mitte Juli dieses Jahres kündigte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, die Förderung des Wasserstoffgroßprojekts durch die Bundesregierung und die Freie und Hansestadt Hamburg in Berlin an. Kurz darauf überreichte Bundesminister Habeck im Beisein der Hamburger Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und des Hamburger Umweltsenators Jens Kerstan persönlich den IPCEI*-Förderbescheid von Bund und Ländern am zukünftigen Standort für grünen Wasserstoff in Moorburg. Die EU-Kommission hatte bereits Mitte Februar 2024 grünes Licht für die Finanzierung des IPCEI-Projekts gegeben und damit den Weg für eine nationale Förderung geebnet.
Chris Cosler, Leiter der Geschäftsentwicklung der Hamburger Energiewerke und Geschäftsführer der HGHH: „Die Bestellung des Elektrolyseurs ist ein Meilenstein für unser Projekt. Ausschlaggebend für diesen Schritt war der nationale Förderbescheid, den wir Mitte Juli für unser Projekt erhalten haben. Nach all den Vorarbeiten gehen wir nun zur eigentlichen Umsetzung über. Der Bau des Elektrolyseurs, der ein Kernelement des Hamburger Wasserstoffstandorts sein wird, wird bereits im nächsten Jahr beginnen.“
Holger Matthiesen, Projektleiter bei Luxcara und Geschäftsführer von HGHH: „Mit Siemens Energy haben wir einen der erfahrensten Anbieter von Elektrolyseuren für die Produktion von grünem Wasserstoff gewonnen. Dank der ausgewählten PEM-Technologie, der Nähe zur Berliner Gigafactory von Siemens Energy und eines dichten Servicenetzes profitiert das HGHH-Projekt von einer hohen Effizienz und Verfügbarkeit.“
Alexei Ustinov, Leiter Sustainable Energy Systems bei Siemens Energy: „Wir freuen uns, Teil des Hamburger Projekts zu sein, da es ein weiterer wichtiger Schritt beim Hochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft ist. Ohne grüne Moleküle wird die Energiewende nicht gelingen. Es ist gut, dass die Bundesregierung ihren Teil dazu beiträgt, dass dieses Projekt nun durch die Bereitstellung der Mittel schnell realisiert werden kann.“
Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks laufen seit letztem Herbst 2023 die Vorarbeiten, um Platz für den Bau des Elektrolyseurs zu schaffen. Das ehemalige Kohlekraftwerk Moorburg wird teilweise demontiert, um Platz für den 100-MW-Elektrolyseur und den Anschluss an das HH-WIN-Wasserstoffverteilungsnetz zu schaffen. Teile der bestehenden Infrastruktur und Einrichtungen sollen auch in Zukunft für die Zwecke von HGHH genutzt werden. So bleiben beispielsweise die Wasseraufbereitungsanlagen, die Werkstatt und das Lagergebäude erhalten. Der bestehende Anschluss an das Höchstspannungsnetz, das den Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen wird, wird umgebaut und verlegt. Auf der Entwurfs- und Planungsseite wurde Ramboll Anfang 2024 mit der Durchführung der FEED-Studie (Front End Engineering & Design) beauftragt, die bereits kurz vor dem Abschluss steht.
Das HGHH-Konsortium arbeitet seit letztem Herbst intensiv zusammen, um den detaillierten Ausführungsplan vollständig auszuarbeiten. Die Produktion von grünem Wasserstoff soll zu einem späteren Zeitpunkt schrittweise hochgefahren werden, um einen stabilen Betrieb des Wasserstoffverteilungsnetzes zu gewährleisten. Das Konsortium strebt ein Portfolio von Wasserstoffverbrauchern aus verschiedenen Industriesektoren an und befindet sich bereits in Verhandlungen mit vielen dieser Unternehmen. Grüner Wasserstoff soll über das Wasserstoffverteilungsnetz von HH-WIN und die geplante LKW-Ladestation geliefert werden.
* Die Projekte HGHH und HH-WIN gehören zu den 23 Projekten der dritten sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI Hydrogen (Important Projects of Common European Interest), die am 15. Februar 2024 von der EU-Kommission genehmigt wurde.
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Luxcara ist ein unabhängiger Vermögensverwalter, der internationalen Investoren auf dem globalen Markt für saubere Energieinfrastruktur Möglichkeiten für Eigenkapital- und Fremdkapitalinvestitionen bietet. Das in Hamburg ansässige Unternehmen erwirbt, strukturiert, finanziert und betreibt saubere Infrastrukturprojekte mit einem langfristigen Buy-Build-Operate-Ansatz für die Energiewende. Der langjährige Fokus von Luxcara auf unsubventionierte Märkte hat das Unternehmen zu einem der prominentesten Investoren Europas in Projekte mit langfristigen Stromabnahmeverträgen gemacht.
Das Portfolio des Unternehmens umfasst saubere Energieinfrastruktur in ganz Europa. Ihre Erfolgsbilanz, die bis ins Jahr 2009 zurückreicht, macht Luxcara zu einem der erfahrensten Vermögensverwalter des Kontinents für Investitionen in saubere Energien.
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Die Hamburger Energiewerke GmbH ist ein zu 100 Prozent kommunaler Energieversorger. Das Unternehmen versorgt mehr als 160.000 Kunden in Hamburg mit Ökostrom und Gas. Die Hamburger Energiewerke betreiben auch eines der größten Fernwärmenetze in Deutschland und versorgen über 525.000 Wohneinheiten mit Stadtwärme für Heizung und Warmwasser. Über 1.000 Mitarbeiter des städtischen Energieversorgers setzen sich für das Gelingen der Energie- und Wärmewende ein. Spätestens 2030 wird die Wärmeerzeugung aus Steinkohle vollständig ersetzt und die Wärmeversorgung bis 2045 klimaneutral sein. Gleichzeitig wird das Portfolio an Anlagen für erneuerbare Energien erweitert. Die Hamburger Energiewerke leisten den größten Einzelbeitrag zur Erreichung der Hamburger Klimaziele.
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