Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck besucht vom IPCEI geförderte Projekte: HGHH-Großelektrolyseur und HH-WIN-Wasserstoff-Industrienetzwerk

Hamburg, 19. August 2024

Symbolischer Startschuss für den Bau der Hamburger Wasserstoffinfrastruktur:

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, war heute in Hamburg, um aus erster Hand zu sehen, wie sich die Wasserstoffinfrastruktur entwickelt. Während des Besuchs auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Moorburg wurde er Zeuge des laufenden Rückbaus und der Standortvorbereitung für den Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH) und den Anschluss an das Wasserstoffnetz. Minister Habeck erhielt auch einen Einblick in die begonnenen Bauarbeiten am Hamburger Wasserstoff-Industrienetz (HH-WIN), das zunächst 40 und später 60 Kilometer lang sein wird. Die Hamburger Energiewerke und ihr Projektpartner Luxcara mit ihrem 100-MW-Elektrolyseur für grünen Wasserstoff (HGHH) und Gasnetz Hamburg mit dem HH-WIN-Wasserstoffnetz legen die Grundlagen für eine Wasserstoffwirtschaft am Industriestandort Hamburg.

Im Beisein der Hamburger Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und des Hamburger Umweltsenators Jens Kerstan überreichte Bundesminister Robert Habeck den IPCEI-Förderbescheid von Bund und Ländern für die HGHH- und HH-WIN-Projekte am zukünftigen Wasserstoffstandort in Moorburg. Heute hat Bundesminister Habeck symbolisch eine Wasserstoffleitung installiert, die den Elektrolyseur mit dem Wasserstoffverteilungsnetz verbindet. Damit beginnt das Zusammenspiel der beiden Projekte. Er würdigte auch den offiziellen Baubeginn dieses Wasserstoffnetzes mit den ersten Abschnitten in der Moorburger Straße und am Altenwerder Hauptdeich. Beide Wasserstoffprojekte sollen 2027 ihren Betrieb aufnehmen und so zur Dekarbonisierung des Hamburger Hafens und der Industrie beitragen. Erst Mitte Juli kündigte Bundesminister Habeck an, dass der Bund und die Freie und Hansestadt Hamburg die beiden großen Wasserstoffprojekte mit einer Gesamtfördersumme von über 250 Millionen Euro fördern würden. Zuvor hatte die EU-Kommission Mitte Februar grünes Licht für die Finanzierung der IPCEI-Projekte* gegeben und damit den Weg für eine nationale Förderung geebnet.

Dr. Bob Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz:
„Die beiden Hamburger IPCEI-Projekte stehen beispielhaft für die Energiewende. Durch die Förderung von Wasserstoffprojekten, die einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette darstellen, machen wir Fortschritte auf dem Weg zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland. Bund und Länder arbeiten mit Unternehmen zusammen, um die Voraussetzungen für klimaneutrales Wachstum zu schaffen. Mit dem Rückbau des alten Kohlekraftwerks und dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft wird der Standort Moorburg zu einem zentralen Punkt für die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors in Hamburg und Deutschland. Mit dem Kernnetz, einer Importstrategie und einer inländischen Wasserstoffproduktion, wie sie hier in der Hafenregion entsteht, wird die klimaneutrale Wirtschaft Realität.“

Dr. Melanie Leonhard, Senator für Wirtschaft und Innovation: „Der Hamburger Hafen ist Europas größter zusammenhängender Industriestandort — hier und in der gesamten Metropolregion braucht die Industrie eine zuverlässige Energieversorgung. Wasserstoff wird dabei in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, und neben dem Import über den Hamburger Hafen wird dieser Energieträger künftig auch hier vor Ort produziert. Die Dekarbonisierung der Gesellschaft erfordert eine funktionierende Industrie, und die Industrie braucht eine zuverlässige Energieversorgung — hier machen wir einen wichtigen Anfang!“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Landwirtschaft: „Der Wasserstoffstandort Hamburg nimmt Gestalt an. Mit der Übergabe des Förderbescheids der Bundesregierung an die Projekte der Unternehmen HeNW, Luxcara und Gasnetz Hamburg können wir den zunächst für 100 MW ausgelegten Elektrolyseur auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Moorburg und des Wasserstoff-Industrienetzes (HH-WIN) realisieren. Die Demontage des Kraftwerks ist bereits in vollem Gange und der Bau des Elektrolyseurs soll 2025 beginnen. Gasnetz Hamburg wird nun mit dem Bau größerer Leitungsabschnitte zwischen Waltershof und Altenwerder westlich der Autobahn A7 beginnen, um die Mehrheit der Industrieunternehmen südlich der Elbe mit einem Wasserstoffnetz zu versorgen. Beide Großprojekte werden die Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie erheblich vorantreiben und uns helfen, unsere Klimaziele zu erreichen. Hamburg wird zu einem wichtigen Wasserstoffzentrum in Deutschland und Europa werden, da wir einen integrierten Ansatz verfolgen, der alle Stufen der Wertschöpfungskette abdeckt: Wasserstoffproduktion, Importstrukturen, ein Wasserstoff-Pipelinenetz und wichtige Kunden in der Industrie.“

Michael Damman, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg: „Die politische Unterstützung für unser wichtigstes Innovationsprojekt ist für uns ein wichtiger Antrieb und Motivation. Wir beginnen nun — nach der Verlegung eines ersten Abschnitts am Moorburger Bogen — mit dem Bau einer Tunnelquerung unter dem Altenwerder-Hauptdeich und der Hafenbahn sowie der Verlegung von Wasserstoffleitungen auf der Moorburger Straße. Wir sind stolz darauf, mit dem HH-WIN-Wasserstoffnetz bereits ab 2027 einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz am Industriestandort Hamburg zu leisten und freuen uns, dass sowohl die Einspeisung des großtechnischen Elektrolyseurs ins Netz als auch eine Reihe von Projekten unserer Wasserstoffkunden bereits zügig voranschreiten. Wir sind davon überzeugt, dass die Hamburger Wasserstoffwirtschaft 2027 betriebsbereit sein wird.“

Christian Heine, Sprecher des Vorstands der Hamburger Energiewerke: „Die Umstellung des Kraftwerksstandorts Moorburg schreitet mit großen Schritten voran. Bis zum nächsten Jahr werden wir genug Platz geschaffen haben, um mit dem Bau des Großelektrolyseurs und der Anbindung an das Wasserstoffnetz beginnen zu können. Die beiden Wasserstoffprojekte sind ein gutes Beispiel dafür, wie Hamburger Unternehmen die Industrie und den Hafen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen können, indem sie grünen Wasserstoff liefern, sofern die richtigen politischen Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung gegeben sind.“

Dr. Alexandra von Bernstorff, Managing Partner von Luxcara: „Wir sind überzeugt, dass die Energiewende schnell umgesetzt werden muss und dass dies einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Das HGHH-Projekt wird einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland leisten. Wir freuen uns, dass das BMWK und die Stadt Hamburg dieses Potenzial erkannt haben und unser Projekt unterstützen. Zusammen mit den Hamburger Energiewerken werden wir nun umgehend mit der Umsetzung beginnen.“

Wasserstoffnetzwerk HH-WIN jetzt im Aufbau

Gasnetz Hamburg hat jetzt mit dem Bau der ersten großen Leitungsabschnitte zwischen Waltershof und Altenwerder westlich der Autobahn A7 begonnen. Konkret wird ein Tunnel mit einem Durchmesser von rund 1,4 Metern die Hafenbahn und den Altenwerder-Hauptdeich überqueren — ein Bauprojekt, bei dem es praktisch keine Verkehrseinschränkungen gibt. Gasnetz Hamburg arbeitet auch bereits an der Wasserstoffleitung entlang der Moorburger Straße. Weitere Bauphasen umfassen den Anschluss des Hamburger Green Hydrogen Hubs in Moorburg sowie der Industriegebiete in Harburg, Altenwerder und Finkenwerder. Eine Verbindungsleitung zum Wasserstoffleitungssystem in der Nähe von Leversen in Niedersachsen wird es der Hamburger Wasserstoffindustrie ermöglichen, grüne Energie aus anderen Regionen zu beziehen sowie Schiffsimporte und lokal produzierten Wasserstoff in das europäische Wasserstoffnetz einzuspeisen.

Hamburg Green Hydrogen Hub beginnt in der Bauvorbereitungs- und Marketingphase

Seit Herbst 2023 arbeitet das HGHH-Konsortium mit Hochdruck daran, die Feinplanung voranzutreiben. Mit dem Förderbeschluss ist nun die unabdingbare Voraussetzung gegeben, um die Großkomponenten und den Bau des 100-MW-Elektrolyseurs in diesem Jahr in Betrieb nehmen zu können. Der Baubeginn ist für 2025 geplant. Die Produktion von grünem Wasserstoff soll zu einem späteren Zeitpunkt schrittweise hochgefahren werden, um einen stabilen Betrieb des Wasserstoffverteilungsnetzes zu gewährleisten. Das Konsortium strebt ein Portfolio von Wasserstoffverbrauchern aus verschiedenen Industriesektoren an und befindet sich bereits in Verhandlungen mit vielen dieser Unternehmen. Grüner Wasserstoff soll über das Wasserstoffverteilungsnetz von HH-WIN und die geplante LKW-Ladestation geliefert werden.

Stand der Demontage am ehemaligen Kraftwerksstandort Moorburg

Seit Oktober 2023 wird das ehemalige Kohlekraftwerk Moorburg demontiert, um Platz für den 100-MW-Elektrolyseur und den Anschluss an das Wasserstoffnetz zu schaffen. Die Demontage des Gips-Rundspeichers und der zugehörigen Nebengebäude einschließlich der Fundamente sowie die oberirdische Demontage der beiden Absorbertanks sind bereits weitgehend abgeschlossen. Die Aschesilos und die Gebäude mit induziertem Luftzug auf dem Kraftwerksgelände werden derzeit abgebaut. Die Kohlespeicher werden folgen. Der anfallende Bauschutt wird vor Ort mit einer mobilen Brechanlage verarbeitet und später teilweise wieder auf dem Gelände installiert, um eine möglichst hohe Recyclingrate zu erreichen. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu schonen und zusätzliche Transporte so weit wie möglich zu vermeiden. In der zweiten Phase ist die Demontage des Maschinenhauses, der Kesselhäuser und des Hybridkühlturms geplant. Teile der bestehenden Infrastruktur und Anlagen können auch in Zukunft für den Elektrolyseur genutzt werden. So bleiben beispielsweise die Wasseraufbereitungsanlagen sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bestehende Anschluss an das Höchstspannungsnetz, das den Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen wird, wird umgebaut und verlegt. Die Hamburger Energiewerke erwarben das Kraftwerk Moorburg im März 2023 und ihre Tochtergesellschaft Energie Hub Moorburg GmbH wird für den Rückbau verantwortlich sein.

* Die Projekte HGHH und HH-WIN gehören zu den 23 Projekten der dritten sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI Hydrogen (Important Projects of Common European Interest), die am 15. Februar 2024 von der EU-Kommission genehmigt wurde.

TV-Aufnahmen und Fotos von der Demontage am Standort Moorburg sind hier verfügbar: https://publicarea.admiralcloud.com/p/2trVNy7o7icUoYY4zorR5b Bildquelle: Hamburger Energiewerke

TV-Aufnahmen vom Ausbau des Wasserstoffnetzes sind hier verfügbar: https://publicarea.admiralcloud.com/p/nTDMHGBMga4A8TzF3aLJ6i Bildquelle: Gasnetz Hamburg

Über Luxcara

Luxcara ist ein unabhängiger Vermögensverwalter, der internationalen Investoren auf dem globalen Markt für saubere Energieinfrastruktur Möglichkeiten für Eigenkapital- und Fremdkapitalinvestitionen bietet. Das in Hamburg ansässige Unternehmen erwirbt, strukturiert, finanziert und betreibt saubere Infrastrukturprojekte mit einem langfristigen Buy-Build-Operate-Ansatz für die Umstellung auf saubere Energie. Der langjährige Fokus von Luxcara auf unsubventionierte Märkte hat das Unternehmen zu einem der prominentesten Investoren Europas in Projekte mit langfristigen Stromabnahmeverträgen gemacht.

Das Portfolio des Unternehmens umfasst saubere Energieinfrastruktur in ganz Europa. Ihre Erfolgsbilanz, die bis ins Jahr 2009 zurückreicht, macht Luxcara zu einem der erfahrensten Vermögensverwalter des Kontinents für Investitionen in saubere Energien.

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Über Hamburger Energiewerke

Die Hamburger Energiewerke GmbH ist ein zu 100 Prozent kommunaler Energieversorger. Das Unternehmen versorgt mehr als 160.000 Kunden in Hamburg mit Ökostrom und Gas. Die Hamburger Energiewerke betreiben auch eines der größten Fernwärmenetze in Deutschland und versorgen über 525.000 Wohneinheiten mit Stadtwärme für Heizung und Warmwasser. Über 1.000 Mitarbeiter des städtischen Energieversorgers setzen sich für das Gelingen der Energie- und Wärmewende ein. Spätestens 2030 wird die Wärmeerzeugung aus Steinkohle vollständig ersetzt und die Wärmeversorgung bis 2045 klimaneutral sein. Gleichzeitig wird das Portfolio an Anlagen für erneuerbare Energien erweitert. Die Hamburger Energiewerke leisten den größten Einzelbeitrag zur Erreichung der Hamburger Klimaziele.

Über Gasnetz Hamburg

Die Gasnetz Hamburg GmbH ist zu 100% in städtischem Besitz und betreibt das Erdgasnetz in der Freien und Hansestadt Hamburg mit rund 7.900 Kilometern Netz, rund 160.000 Hausanschlüssen und fast 230.000 Kunden. Das Netz umfasst Hoch-, Mittel- und Niederdruckleitungen, Hausanschlussleitungen und etwa 600 Gasdruckregelstationen. Das Netzwerk wird über eine zentrale Leitstelle gesteuert und überwacht.

Kontakt für die Medien:

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Susanne Ungrad, Susanne.Ungrad@bmwk.bund.de, Telefon +49 30 18-615-6133

Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI)

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Pressestelle, pressestelle@bukea.hamburg.de, Telefon: +49 40 42840 8006

Hamburger Energiewerke

Friederike Grönemeyer, Hamburger Energiewerke GmbH, Unternehmenskommunikation

Friederike.groenemeyer@hamburger-energiewerke.de, Telefon +49 40 6396 2732

Luxcara

Lars Haugwitz, GFD - Gesellschaft für Finanzkommunikation mbH

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Gasnetz Hamburgo

Bernd Eilitz, Gasnetz Hamburg GmbH,

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